12/12/2022 | Nachrichten | Freie Berufe und Europa

Viertes Europaforum der Bundeszahnärztekammer

Ende Oktober veranstaltete die Bundeszahnärztekammer ihr viertes Europaforum in Brüssel. Am Gedankenaustausch über aktuelle gesundheits- und binnenmarktpolitische Themen nahmen Vertreterinnen und Vertreter aus den in Brüssel ansässigen EU-Institutionen teil. Im Mittelpunkt standen europapolitische Themen, die für die Zahnärzteschaft von Interesse sind, wie zum Beispiel der Vorschlag für die Schaffung eines Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS) sowie die problematischen Erfahrungen mit dem EU-Rechtsrahmen für Medizinprodukte (MDR).

Im Mai hatte die Europäische Kommission den Verordnungsvorschlag für einen Europäischen Gesundheitsdatenraum vorgelegt, um die nationalen Gesundheitssysteme interoperabel zu verbinden. Damit soll auch ein Innovationsschub für Gesundheitsforschung, Gesundheitswesen und Biowissenschaften erreicht werden. Aufwand und zusätzliche Bürokratie für die Praxen müssen jedoch abgewendet werden, so die Forderung von Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer.

Drohende Versorgungsengpässe bei Medizinprodukten, auch bei vielen Dentalprodukten, bestünden durch die MDR Vorgaben bei gleichzeitig zu wenigen Prüfern, so der Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, Konstantin von Laffert. Bis Mai 2024 müssen alle Medizinprodukte nach den neuen MDR-Vorgaben rezertifiziert werden. Ansonsten dürfen sie nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Unterdessen gibt es aber noch immer nicht genügend benannte Stellen, die rezertifizieren. Schnelle Abhilfe sei nötig, um den Praxisalltag auch in Deutschland nicht zu gefährden.


Quelle: BZB 12/2022, S. 33

VOILA_REP_ID=C1257C99:002F5EB3