06/05/2024 | Nachrichten | Nachhaltigkeit, Praxisfuehrung und Strahlenschutz
Engagement vor Ort
Dr. Hummel in der BZBplus-Serie: Nachhaltigkeit konkret
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in den bisher erschienenen Artikeln haben wir, Ihr Referat Praxisführung und Strahlenschutz, Checklisten erarbeitet und Ihnen ganz gezielt Ansätze aufgezeigt, wie Sie Ihre Praxis möglichst umweltschonend betreiben können. Wenn das Thema Nachhaltigkeit in der Zahnarztpraxis eine wichtige Rolle spielt, halte ich es für sinnvoll, dieses Engagement nach innen und auch nach außen zu tragen.
Einer dieser Kommunikationswege ist die Zertifizierung als klimaneutraler Betrieb, wie sie von verschiedenen Unternehmen angeboten wird. Dies ist gut geeignet, die CO2-Einsparungen in konkreten Zahlen darzustellen und über die Website oder andere Präsentationsmittel nach außen zu vermitteln. Allerdings können für die Einbindung zertifizierender Firmen Kosten im vierstelligen Bereich anfallen – bei Gültigkeit nur für einen begrenzten Zeitraum.
Unterstützung regionaler Projekte
Eine andere Option ist, in ortsnahe Projekte zu investieren. Diese Variante ist weitaus attraktiver, da das Geld einem nachhaltigen Zweck zugutekommt und deutlich öffentlichkeitswirksamer ist. Die Unterstützung kann nicht nur auf der eigenen Website veröffentlicht werden, sondern wird über die beteiligten Vereine zusätzlich kommuniziert. Bei vielen Maßnahmen können Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern aktiv werden und so ihr Engagement auch nach innen zeigen.
Um Ihnen die Suche zu erleichtern, habe ich mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und exemplarisch mit bayernweiten Verbänden wie dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und dem Bund Naturschutz Kontakt aufgenommen und mich zu lokalen Aktivitäten beraten lassen. Die Anfrage bei Bündnis 90/Die Grünen blieb leider unbeantwortet – selbst nach mehrmaliger Bitte um Auskunft.
Nachfolgend werde ich Ihnen einige Kampagnen des LBV vorstellen. In den nächsten Ausgaben des BZBplus folgen weitere des Bundes Naturschutz und des Bayerischen Staatministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Sie werden überrascht von Vielfalt und Ideenreichtum der Institutionen sein, zumindest war ich dies.
LBV: Lebensräume erhalten durch Artenschutz
Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz hat in Bayern etwa 250 Ortsverbände. Diese führen konkrete Artenschutzmaßnahmen sowie Bildungsarbeit an Schulen und Kindergärten durch. Im Folgenden listen wir einige aktuelle Projekte auf, die Ihnen die Möglichkeit bieten, sich finanziell oder auch durch (wo)manpower einzubringen:
- Arche Noah Fonds: Es kann konkret für den Erhalt einzelner Biotopflächen gespendet werden. Derzeit werden bayernweit bereits 35.000 Hektar geschützt.
- Patenschaft für den bedrohten Kiebitz: Schwerpunktgebiete sind Straubing, Deggendorf, Knoblauchsland, Dingolfing-Landau. Es wird eine Patenurkunde ausgestellt und gibt regelmäßige Informationen.
- Social days: Schulung und Arbeiten in der Natur – die ganze Praxis kann einen halben Tag in der Natur verbringen und dabei viel lernen.
- Alle Vöglein sind schon da (Vogelzählen für Senioren): Sollten Sie eine Senioreneinrichtung betreuen, wäre dies ein sinnvoller Vorschlag, den Sie der Heimleitung unterbreiten können.
- Gesund durch die Natur: Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen – ein wunderschönes Projekt, das Ihr soziales Engagement kommuniziert.
- Wiederansiedlung der Bartgeier im Berchtesgadener Land: Spenden werden mit einem Spendenscheck dokumentiert.
- Umweltstationen in ganz Bayern: Dort ist ebenso ein Mitwirken für Mitarbeiter möglich.
- Spendenübergabescheck: Ab einem Spendenbetrag von 5.000 Euro wird ein gemeinsamer Termin vor Ort organisiert, ein Spenderscheck überreicht und ein Pressebericht in den Regionalzeitungen veröffentlicht. Zudem können auf Wunsch individuelle Touren für das gesamte Praxisteam organisiert werden.
- LBV-Spenderführungen mit begrenzter Teilnehmerzahl: Derzeit werden in diesem Rahmen Nachtwanderungen im Murnauer Moos, eine Flusswanderung in Cham, Wanderungen zu Biotopflächen in der Oberpfalz, zu den Bartgeiern in den Berchtesgadener Alpen oder zu den Adlern im Allgäu angeboten.
Zudem gibt es in unserem Freistaat eine Vielzahl lokaler Vereine und Interessenverbände, die sich für Tier- und Umweltschutz einsetzen. Sie werden dort für ein Engagement immer ein offenes Ohr finden.
Ihr
Dr. Frank Hummel
Referent Praxisführung und Strahlenschutz der BLZK
Mitglied des Vorstandes der BLZK