Interviews mit ZFA

Zusammen erfolgreich

Zwei ZFA durchlaufen gemeinsam die Aufstiegsfortbildungen

Andrea Gotzler und Marzena Szweda sind nicht nur Kolleginnen in einer Zahnarztpraxis in Passau, sondern haben auch gemeinsam den Abschluss zur Dentalhygienikerin gemacht. Ein Gespräch direkt nach der Meisterfeier beim Zahnärztetag 2019 in München.


Marzena Szweda (links) und Andrea Gotzler

Frau Gotzler, Frau Szweda, herzlichen Glückwunsch zu Ihren Abschlüssen als DH. Wie sind Sie ursprünglich zum Beruf der ZFA gekommen?

AG: Eigentlich bin ich zufällig zu meiner Ausbildung als ZFA gekommen. Bei einem Praktikum habe ich den Praxisalltag kennengelernt, das war schon ganz interessant. Letztlich habe ich die Entscheidung zwischen Erzieherin und Zahnmedizinischer Fachangestellter getroffen. Mit meiner Wahl für die ZFA bin ich zufrieden: Mein Job ist vor Ort in meiner Heimat, ich habe viel mit Menschen zu tun und mein Berufsalltag ist abwechslungsreich. Ich mag den Aspekt, dass ich Patienten ihre Ängste nehmen und ihnen helfen kann.

MS: Auch ich bin eher zufällig zur Zahnmedizinischen Fachangestellten gekommen. Dass ich keinen Bürojob und auch keinen Schichtjob haben wollte, war mir früh klar. Dann habe ich den Tipp bekommen, eine ZFA-Ausbildung zu machen. Das ist genau das Richtige für mich: Ich bin begeistert, in wie viele verschiedene Richtungen ich mich fortbilden kann.

Sie beide haben die Fortbildung zur ZMP und zur DH gemacht. Wie haben die Fortbildungen Sie vorangebracht – beruflich und eventuell auch privat?

MS: Als Dentalhygienikerin habe ich mehr Möglichkeiten, mich im Praxisalltag einzubringen und ich kann vielfältigere Aufgaben übernehmen. Das ist gut für mein Selbstbewusstsein und ich bin stolz, ein neues, höheres Niveau in meinem Beruf erlangt zu haben. Mein Wissen ist up to date und das gibt mir auch Selbstsicherheit im Umgang mit den Patienten. Außerdem konnte ich neue Freundschaften schließen, über die ich mich sehr freue.

AG: Mir macht meine Arbeit nach der Fortbildung noch mehr Spaß. Ich kann Fragen von jüngeren Kolleginnen beantworten und sie bei ihrer Entwicklung unterstützen. Außerdem fühle ich mich sicherer im Umgang mit Patienten, vor allem mit schwierigeren. Auch der Blick über den Tellerrand – sei es in Richtung Psychologie, Kommunikation oder Recht –, den wir in den Kursen erhalten haben, hat mich persönlich weitergebracht.

Was raten Sie Kolleginnen und Kollegen, die sich ebenfalls fortbilden wollen?

AG: Vor allem jüngere Kolleginnen schrecken vor den Kosten der Aufstiegsfortbildungen wie ZMP und DH zurück. Ihnen rate ich, die unterschiedlichen Förderungsmöglichkeiten zu prüfen. Neben dem Meisterbonus gibt es auch das Aufstiegs-BAföG und das Weiterbildungsstipendium. Bei der Orga der Fortbildung insgesamt lohnt es sich, mit dem Chef zu sprechen und gemeinsam Lösungen zu eruieren. Wer einmal scheitert während der Fortbildung, zum Beispiel eine Prüfung nicht besteht, dem rate ich, auf jeden Fall weiterzumachen. Es lohnt sich!

MS: So denke ich auch! Vor allem in schwierigeren Zeiten, in denen man auch mal zweifelt, ist es wichtig, das Ziel vor Augen zu haben und dran zu bleiben. Nichts ist motivierender als am Ende seinen Abschluss in der Tasche zu haben und als Dentalhygienikerin in der Praxis arbeiten zu können.

Frau Gotzler, Frau Szweda, vielen Dank für das Gepräch!


Viel erreicht

Weiterbildungsstipendium fördert begabte ZFA

Marina Eder ist Stipendiatin des Weiterbildungsstipendiums und hat viel erreicht in den vergangenen drei Jahren. Nach ihrer Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) hat sie sowohl die Aufstiegsfortbildung zur ZMP als auch zur ZMV absolviert. Hier berichtet sie – direkt nach ihrer mündlichen Prüfung zur ZMV –, wie sie zum Beruf ZFA kam und was die Fortbildungen aus ihr gemacht haben.


Marina Eder

Frau Eder, wie sind Sie zum Beruf ZFA gekommen?

Eder: Ich habe einen qualifizierten Mittelschulabschluss gemacht und mich auf gut Glück bei einer Zahnarztpraxis in meinem Heimatdorf beworben, die gerade eröffnet hatte. Ich wurde genommen und habe just an meinem 18. Geburtstag die Abschlussprüfung zur ZFA gemacht. Inzwischen bin ich schon sechs Jahre in der Praxis. Ich kann jeden Tag zur Arbeit laufen oder radeln. Das ist schon sehr praktisch. Ich denke, dass jeder etwas im Leben beziehungsweise Berufsleben erreichen kann, wenn man sich bemüht und in seinem Leben was erreichen möchte.

Wie sind Sie zur Begabtenförderung gekommen?

Eder: Eine Lehrerin aus der Berufsschule hat mir und drei anderen Schülern, die gute Noten hatten, einen Flyer des Weiterbildungsstipendiums mitgebracht und uns zu einer Bewerbung ermuntert. Ich wurde als Stipendiatin genommen. Meine Chefin und ich haben vereinbart, dass ich zuerst die Fortbildung zur ZMP und dann zur ZMV mache. Zwischen den beiden Kursen lagen bei mir nur drei Tage. Im September 2019 habe ich den Abschluss als ZMV gemacht. Nach einer kleinen Pause möchte ich das nächste Ziel angehen: den Abschluss als DH.

Was bedeutet das Stipendium für Sie?

Eder: Durch das Stipendium konnte ich in den letzten drei Jahren gut 7.000 Euro Förderung erhalten. Ob für Kursgebühren, Fahrtkosten oder Übernachtungen – für alle anfallenden Kosten habe ich Belege gesammelt, sie eingereicht und erstattet bekommen. Ungefähr zehn Prozent der Kosten habe ich selbst bezahlt. Nach der erfolgreich abgeschlossenen ZMV-Prüfung kann ich zusätzlich 2.000 Euro Meisterbonus beantragen. Ich weiß nicht, ob ich die Aufstiegsfortbildungen ohne das Stipendium gemacht hätte.

Was raten Sie Kolleginnen und Kollegen, die sich ebenfalls fortbilden wollen?

Eder: Eines sollte man sich bewusst machen: Neben Arbeit, Schule und Lernen bleibt während den Kursen nicht mehr viel Freizeit. Für die ZMP muss man 65 Tage Schule, für die ZMV über 70 Tage einplanen – jeweils innerhalb eines Jahres. Meine Chefin hat mich für die Schultage unter der Woche zum Glück freigestellt, andere müssen dafür Urlaub nehmen.
Wer sich fortbildet, sollte keine Angst vor Prüfungen haben. Ich sehe Prüfungen eher als Gelegenheit zu zeigen, was ich gelernt habe und gehe mit Selbstbewusstsein an die Aufgaben heran. Während der Fortbildung trifft man viele nette und interessante Menschen und hat eine tolle Zeit. Trotzdem bin ich froh, dass ich jetzt erst einmal eine kleine Pause vom Lernen habe.

Frau Eder, vielen Dank für das Gespräch!

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